TEKNOS Liechtenstein reduzierte Lackabfälle um 40 % im Jahr 2021
Abfall zu reduzieren ist kein Projekt, sondern erfordert jeden Tag korrigierende und bewusste Entscheidungen. Das TEKNOS Werk in Liechtenstein konnte seine Farbabfallmenge im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 % und den gefährlichen Abfall um 18 % reduzieren. Dazu wurden die Produktionsprozesse untersucht und gründlich analysiert wo der Abfall anfällt. Das Werk in Liechtenstein produziert Produkte für Holzböden, Holzfarben und -lacke für den Innen- und Aussenbereich.
Die Wertschöpfungskette für Beschichtungen ist ziemlich linear: Sie beginnt mit R&D und Produktentwicklung, Produktion und Lieferung und endet mit der Anwendung beim Endverbraucher. Dabei kann an vielen Stellen und auf vielfältige Weise Abfall entstehen: Lacke und Rohstoffe können z. B. ungenutzt, abgelaufen, überbestellt, überproduziert oder falsch aufgetragen werden.
Kenntnis über den Abfall hilft, die Menge zu minimieren und für die Zukunft zu vermeiden. In Liechtenstein implementierte das Operations-Team ein Tool in das bestehende ERP-System, um diesen Prozess zu unterstützen. Das System meldet gesperrte Artikel und identifiziert z. B. langsam oder gar nicht drehende Artikel, überproduzierte Artikel, Fehler in Produkten oder Tönungen, falsche Prognosen, Aufstockungen oder abgelaufene Produkte. Die Ergebnisse waren überwältigend.
„Während wir früher nicht den vollen Überblick hatten, können wir jetzt einfach scannen, wo Abfall anfällt und was die Ursache dafür sein könnte. Diese Daten werden dann analysiert und anschliessend mit den verschiedenen Abteilungen wie Einkauf, Planung, Produktion und R&D Verbesserungsmassnahmen eingeleitet“, erklärt Teamleiter Andreas Gugger.
Die Ergebnisse dieser Massnahmen haben nun zu einer deutlich geringeren Abfallmenge geführt; ca. 40 % weniger Lackabfälle und 18 % weniger gefährliche Abfälle bezogen auf die Produktionsmenge in nur einem Jahr.
Die Bewusstseinsbildung geht weiter
Laut Andreas Gugger hängen die ergriffenen Korrekturmassnahmen von der Art des Produkts ab. Fertige Ware wird in ein ähnliches Produkt umgearbeitet, billiger verkauft oder für mehr Nachfrage zur Seite gelegt. Halbfabrikate werden in ein ähnliches Produkt umgearbeitet und Rohstoffe in andere Rezepturen umgearbeitet. Ungeöffnete Verpackungen können nach Vereinbarung an den Lieferanten zurückgegeben, von einem anderen Unternehmen innerhalb der TEKNOS-Gruppe verwendet oder anderen Partnern vor Ort angeboten werden. Eine sorgfältige Produktionsplanung, den Bedarf zu kennen und nicht zu viel zu produzieren, ist der erste Schritt zur Abfallreduktion.
„Wir sind sehr stolz darauf, was wir erreicht haben, allerdings geht unsere Reise weiter: Als nächstes stabilisieren wir die Ergebnisse in Bezug auf die aktuelle Situation, wie z. B. die Rohstoffverfügbarkeit, schnelle Entscheidungen aufgrund der Verfügbarkeit und den Aufbau von Lagerbeständen. Wir sensibilisieren auch weiterhin unsere Mitarbeiter und helfen ihnen, das neue Denken in ihre tägliche Arbeit zu integrieren“, erzählt Andreas Gugger.
Erfolg durch Kaizen
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg war auch Kaizen, das seit einigen Jahren in die DNA von Andreas Guggers Arbeit und das Werk in Liechtenstein integriert ist. Ziel von Kaizen ist es, eine Kultur aufzubauen, in der alle Mitarbeiter ermutigt werden, Verbesserungen vorzuschlagen und umzusetzen. Andreas Gugger ist einer der Kaizen-Trainer im Werk, und seine Erfahrung mit Kaizen war dabei eine grosse Hilfe.
„Ich war von der TEKNOS Vision „We make the world last longer“ inspiriert und wollte meinen Bereich innerhalb dieses Gedankens verbessern. Meine Kaizen-Arbeit hat mir die Werkzeuge gegeben, die ich brauchte, und ich konnte sie in das Projekt einbringen“, schmunzelt Andreas Gugger.
„Ich freue mich über die Ergebnisse, die unser Team in Liechtenstein erzielt hat“, sagt Nora Muurikainen, HSEQ-Managerin bei der TEKNOS Group.
„Es zeigt, dass grosse Verbesserungen möglich sind, wenn wir uns auf das Thema konzentrieren und systematisch daran arbeiten. Als Teil unseres Umweltverbesserungsprogramms ermutigen wir alle unsere Standorte, eine Abfallanalyse durchzuführen, um ihre Abfallströme zu erfassen und zu verstehen und die Erkenntnisse zu nutzen, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Praktische Tools wie ERP-Berichtssysteme können ebenfalls eine grosse Hilfe sein, um die Abfallentstehung besser zu verstehen und sich auf die richtigen Massnahmen zur Reduzierung zu konzentrieren.“
Abfallreduktion ist eines der Nachhaltigkeitsziele von TEKNOS und Teil des Nachhaltigkeitsprogramms des Unternehmens. Dieses Ziel ist mit einem grösseren Ziel verbunden; unser Bestes tun, um der Rohstoffknappheit zu begegnen und unseren Beitrag zu einem verantwortungsvollen Konsum und einer verantwortungsvollen Produktion zu leisten.
Eines der Ziele des "Global Sustainable Development Goal 12" ist die Abfallminimierung. TEKNOS hat sich zum Ziel gesetzt, den Abfall auf Gruppenebene um 5 % zu minimieren und so zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung beizutragen.