Auf die Lackierausrüstung kommt es an
Das Werk von Stera in Paimio, Finnland, entwickelt ihre Produktion ständig weiter. Ziel ist es, die Effizienz der Lackieranlage für Pulverbeschichtungen zu steigern und die Qualität zu verbessern..
Stera Technologies ist ein globales Unternehmen, das sich auf die Auftragsfertigung von Mechanik und Elektronik spezialisiert hat. Neben den Standorten in Finnland verfügt das Unternehmen über Werke in Estland und Indien. In Paimio werden z. B. Elektroschaltschränke und 19-Zoll-Schränke (rund 48 cm) sowie zugelieferte Lüftungskomponenten und andere kundenspezifische Blechbaugruppen hergestellt.
„Zu unseren größten Kunden zählen ABB, Vaisala, Kone, Ponsse und Sandvik – weltweit agierende Unternehmen mit der Erwartung, dass ihre Produkte eine hochwertige Oberflächenqualität aufzeigen”, erklärt Jarmo Rantahalvari, Produktionsleiter von Stera.
Teknos ist der größte Lacklieferant von Stera und war von Anfang an in die Tätigkeiten des Unternehmens involviert. „Mit einer eigenen Lackieranlage können wir unseren Kunden noch schnelleren und kosteneffizienteren Service bieten”, so Rantahalvari weiter.
„Die enge Zusammenarbeit mit Teknos zahlt sich aus. Teknos bietet nicht nur eine umfangreiche Produkt- und Farbpalette, sondern auch einen raschen Lieferservice. Dies hilft uns dabei, die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Technischer Support und Hilfestellung stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Wir schätzen diesen Serviceumfang wirklich sehr”, sagt Kirsi Nurmisto, Einkaufsleiter von Stera und lobt Niko Skytten, Vertriebsingenieur von Teknos.
Problemlösung
Die Lackierung von Schaltschränken ist eine anspruchsvolle Aufgabe. „Die Problembereiche sind die inneren Ecken und gefalteten Bereiche der Gehäuseanlagen. Es ist schwierig, den Lack in diesen Bereichen aufzutragen. Bisher mussten die Lackierer eine große Menge an Lack spritzen. Pulver, das die gewünschte Stelle verfehlte, baut sich in der äußeren Ecke und an den Rändern auf und hinterlässt eine zu dicke Lackschicht. Dies führte zu Schwierigkeiten mit dem Fließvermögen an den Rändern der Gegenstände ”, berichtet Niko Skytten von Teknos.
Der Lackieranlagenhersteller konnte das Problem lösen. „Mit einem neuen Spritzpistolenmodell von Spraytec und weniger Druckluft ist es möglich, Pulverbeschichtungen auch in engen Bereichen gleichmäßig aufzutragen, ohne Schwierigkeiten mit dem Fließvermögen zu bekommen”, erläutert Rantahalvari und ergänzt „Die neue Spritzpistole ist auch einfacher zu bedienen und Farben können sehr schnell gewechselt werden.”
Wir schätzen diesen Serviceumfang wirklich sehr.
Die Lackierer sind mit der neuen Spritzpistole von Spraytec sehr zufrieden. „Wir mussten uns zunächst mit der neuen Spritzpistole vertraut machen. Nun sind wir in der Lage, schwierige Ecken wesentlich leichter und besser zu lackieren”, erklärt Jari Mamia von Stera, der für den Arbeitsprozess zuständig ist und über 16 Jahre Erfahrung in der Pulverbeschichtung hat.
Was man vielleicht nicht gerne hören möchte
Die Lackierausrüstung ist sehr wichtig, sowohl in Bezug auf den Lackierprozess als auch auf das Ergebnis der Oberflächenbehandlung. Die von Spraytec gelieferte Nordson-Technologie (High-Density-Low-Velocity, HDLV) war für Stera sehr hilfreich.
„Wenn Pulverbeschichtungen mit weniger Druckluft auf Gegenstände aufgetragen werden, wird die Beschichtung effizienter.
Mehr standardisierte Parameter unterstützen die Qualität deutlich. Dazu gehören Faktoren wie unveränderte Einstellungen und die Verwendung der gleichen Menge an Pulver”, sagt Jarno Mäkeläinen, Verkaufsleiter von Spraytec.
„Was man als Lackhersteller vielleicht nicht gerne hören möchte, ist, dass unser Applikationssystem auch den Verbrauch der Pulverbeschichtungen reduziert”, so Mäkeläinen.
Teknos macht sich darüber keine Sorgen – ganz im Gegenteil. Für den Lackhersteller zählt die Kundenzufriedenheit zu einem erfolgreichen Geschäftsbetrieb.
STERA Smart Factory
Die Stera Smart Factory ist ein Echtzeit-Überwachungssystem, mit dem Prozesse systematisch gemessen und effizienter gestaltet werden können. Die Weiterentwicklung der Produktion kann mit viel Zeit verbunden sein, denn die Beteiligten möchten sich zuerst mit den bestehenden Verfahren vertraut machen.
Im Frühjahr 2016 begann die systematische Entwicklungsarbeit an der eigenen Lackieranlage von Stera mit dem Ziel, die Effizienz der Lackiererei zu steigern und die Qualität zu verbessern. Treibende Kraft des Projekts war Janne Alatarvas, der im Rahmen von Stera seine Diplomarbeit durchführte.
„Die breite Produktpalette von Stera schafft Herausforderungen im Hinblick auf die Entwicklung geeigneter Parameterindikatoren für den Lackierprozess, macht die Forschungsarbeit aber auch sehr interessant”, betont Janne Alatarvas.
Im Bild (von links nach rechts): Juha-Matti Verho, Jarmo Rantahalvari, Jarno Mäkeläinen, Kirsi Nurmisto und Niko Skytten.
„Dies ist eine gute Gelegenheit, unseren eigenen Betrieb weiterzuentwickeln und das Smart Factory-Konzept in die Entwicklung unserer eigenen Lackieranlage einzubauen. Die Produktion wurde überwacht, indem Sensoren sowie eine Kamera zur Aufnahme eingesetzt wurden”, erklärt Jarmo Rantahalvari.
„Wir sammeln zunächst Daten, um den Lackverbrauch zu untersuchen. Dann visualisieren wir die Prozessparameter in der Lackiererei. Im kommenden Frühjahr möchten wir konkrete Ergebnisse vorlegen können”, beschreibt Rantahalvari.
Nordson HDLV - high density, low velocity
HDLV-Pumpen bestehen aus zwei benachbarten, zweiteiligen Kammern, die Pulver in den Pulverschlauch pumpen. Dies stellt sicher, dass ein konstantes Pulver- und Luftvolumen nacheinander in den Pulverschlauch geleitet wird. Die HDLV-Pumpe bereitet die Pulverdosis unter Verwendung von weniger Druckluft vor, was die Anzahl der Wirbel im Luftstrom reduziert und die Geschwindigkeit des Pulvers verringert. Die HDLV-Pumpetechnik bietet folgende Vorteile:
- Bessere Aufladbarkeit des Pulvers und bessere Betriebseffizienz
- Pulverapplikation mit 1/3 der Luftmenge im Vergleich zu Einspritzsystemen
- Rascher Farbwechsel
- Gleichmäßige und wiederholbare Schichtdicke
- Die Beschichtung an schwierigen Flächen wird verbessert
Stera Technologies Oy
- Gegründet im Jahr 2007 infolge des Zusammenschlusses von Elektromet Yhtiöt Oy, Hihra Oy, Levyosa Oy, Aumec Systems Oy und Beertekno Oy - Unternehmen, die seit langer Zeit in diesem Sektor tätig waren.
- Ein privat geführtes Unternehmen, das weltweit tätig ist und sich auf die Auftragsfertigung von Mechanik und Elektronik spezialisiert hat
- Maßgeschneiderte Auftragsfertigung
- 55,000 m² Produktionsfläche
- 7 Produktionsstätten
- 750 Mitarbeiter
- Die Stera Smart Factory ist ein Echtzeit-Überwachungssystem, mit dem Prozesse systematisch gemessen und effizienter gestaltet werden können
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