Neue Anwendungsgebiete: Teknos Beschichtung für Verpackungen
Das Know-how aus einer Branche kann für Lösungen einer ganz anderen Branche genutzt werden. Der renommierte Lackhersteller Teknos entwickelt nun auch Beschichtungen für den Einsatz in der Verpackungsindustrie.
Teknos verfügt über langjährige Erfahrung. Der finnische Familienbetrieb begann 1948 mit der Herstellung von Lacken in einem alten Hühnerstall. Im Laufe der Zeit wurde das Unternehmen ausgebaut. Heute ist es in über 20 Ländern tätig und sein Händlernetzwerk erstreckt sich über die ganze Welt.
Produktentwicklung spielt eine große Rolle
Teknos sammelte fundiertes Fachwissen über die Herstellung von Lacken, die Beschichtung verschiedener Materialien und andere damit verbundene Eigenschaften wie Korrosionsschutz. Das Unternehmen investiert stark in die Produktentwicklung. Von seinen 1.800 Mitarbeitern sind mehr als 10 % – oder rund zweihundert Personen – in der Produktentwicklung beschäftigt.
„Mit der Beschichtung wird das Produkt geschützt und seine Haltbarkeit verlängert. Wir haben viele funktionale Beschichtungen, die Vorteile wie Wärmebeständigkeit, UV- oder Korrosionsschutz bieten“, so Tuomas Aspiala, Vertriebsleiter Innovationen.
Bei Teknos plant man nun, Produkte außerhalb des traditionellen Geschäfts anzubieten.
„Unser Wissen rund um Beschichtungen soll auch in anderen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Wir möchten unsere Kompetenz nun auch in der Verpackungsindustrie anbieten“, erklärt Marja Juvonen, verantwortlich für die Produktentwicklung von Verpackungsanwendungen.
Marja Juvonen und Tuomas Aspiala vom Teknos, Bereich Innovationen.
„Wir verfügen über jahrzehntelanges Know-how in Sachen Holzbeschichtungen. Dieses Know-how kann genauso in Verpackungsanwendungen wie der Oberflächenbehandlung von Faserverpackungen angewendet werden. Schließlich schützt Lack die Oberfläche und funktioniert wie eine Feuchtigkeitsbarriere in Verpackungslösungen. Bezüglich faserbasierter Produkte haben wir im Gegensatz zur traditionellen Verpackungsindustrie umfassendes Wissen, wie etwa über die große Vielfalt an Rohmaterialien und die Formulierung funktionaler Beschichtungen. Chemisch gesehen ist Holz als solches Cellulosefasern ziemlich ähnlich“, schildert Marja Juvonen.
Erfahrene Chemiker in der Produktentwicklung
„Unsere Produktentwicklung ist sehr flexibel. Es ist fantastisch, dass wir auch kleine Testchargen im industriellen Maßstab in unseren Produktionsstätten herstellen können.“
Eines der laufenden Projekte des Unternehmens ist die Entwicklung einer Beschichtung für faserbasierte Transportverpackungen, mit der die Reibungseigenschaften der Verpackung verändert werden können. Andere Punkte in der Entwicklung schließen kombinierte Barrieren für Fett und Feuchtigkeit sowie feuerhemmende Eigenschaften ein.
„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte großes Potenzial in der Papier- und Kartonindustrie haben. Unsere besondere Expertise liegt darin, mehrere funktionale Eigenschaften in Einschichtlösungen zu kombinieren und deren rheologische Eigenschaften für verschiedene Beschichtungsverfahren, einschließlich Flexodruck, zu modifizieren. Wir entwickeln Produkte in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Verpackungsbeschichtungsprodukte sind keine Standardprodukte: Sie werden an die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden angepasst“, so Marja Juvonen.
Bisher wurden Produkte für die Transport- und Bauindustrie entwickelt. Teknos schließt aber Beschichtungslösungen für die Lebensmittelverpackungsindustrie nicht aus. Bisher hat das Unternehmen noch geringe Erfahrung im Umgang mit Materialien, die für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. „Es gibt noch jede Menge zu tun“, sagt Tuomas Aspiala.
Die Produktion in Rajamäki verfügt über ein neues Schulungszentrum, in dem die Kunden mehr über die Produkte des Unternehmens erfahren können.
Text und Fotos: Johanna Nikunen
Ursprünglich in dem Magazin „Pakkaus-lehti“, Ausgabe 3/2018, veröffentlicht.